Anfang 1993 schenkte HUGO SCHUBERT, der in bewundernswerter Weise als Rentner die Abraumhalden der ehemaligen Braunkohlengrube-Sieblos durchsuchte, einen Teil seiner ausgedehnten Fossiliensammlung, ca. 2600 Stück, der Gemeinde Poppenhausen. Diese hatte ihm versprochen, in dem neu erbauten Rathaus ein kleines Spezialmuseum für die Fossilfunde einzurichten. Im Januar 1995 kam es zur Eröffnung des Sieblos-Museums im Tiefpaterre des Fremdenverkehrszentrums.
(Siehe auch Museumsbrief Nr. 4, Hugo Schubert)
Zur Ausstellungseröffnung erschien in der Fuldaer Zeitung am 01.02.1995 ein entsprechender Bericht, den Sie hier als PDF einsehen können.
Dr. Martin Wittig
Der Besucher betritt das Museum über einen Bergwerksstollen- ganz in Analogie zur Entdeckungsgeschichte der Fossilien aus dem Unteroligozän in der ehemaligen „Theerkohlengrube“ Sieblos.
Entlang der Stollenwände wird zunächst die Geschichte des Bergbaus in Sieblos erläutert. Der Besucher erfährt im weiteren Verlauf des Stollens Wissenswertes über die Geologie der Fossilllagerstätte Sieblos, die Datierung der Sieblosschichten und deren Gesteinsaufbau. Eine weitere Darstellung beschreibt die regionale Ausgangssituation.
Das Museum |
Beim Verlassen des Stollens gibt eine szenische Darstellung der Abraumhalde einen Eindruck von den Arbeitsbedingungen, unter denen das Haldenmaterial nach Fossilien durchsucht wurde.
Der Rundgang führt an einem kleinen Labor vorbei. Dieses veranschaulicht, in welch nüchterner Atmosphäre die weitere Erforschung der Fossilien erfolgt. Der Besucher erhält die Gelegenheit, an Binokularmikroskopen selbst kleinere Fossilien aus den Sieblosschichten zu studieren.
Nun sind alle wesentlichen Informationen vorhanden, die es erlauben, den unteroligozänen Lebensraum zu rekonstruieren.
Der nächste Raum vermittelt dem Besucher die Illusion einer subtropischen Landschaft, wie sie zur Zeit des unteroligozänen Sieblos-Sees ausgesehen haben könnte.
Hier können in Vitrinen, teilweise unter Zuhilfenahme von Lupen, die geborgenen und präparierten Fossilien in Ruhe betrachtet werden.
Die ausgestellten Arten der unteroligozänen Flora umfaßt Farnpflanzen, Nackt- und Bedecktsamer. Die Flora der untersuchten Schichten wird u. a. repräsentiert durch Fossilien von Fischen, kleinen Amphibien und Schnecken.
Fossilien eines Vogelbeins, eines Fledermausflügels und eines Krokodilzahnes geben weitere Hinweise auf die Vielfalt der entdeckten Fauna. Fossilierte Wasserasseln und Insekten runden das Bild ab.
Ein barschartiger Fisch |
Der Rundgang ist so konzipiert, daß alles Wissenswerte über die Sieblosschichten selbst und ohne Führung erarbeitet werden kann.
Im Fremdenverkehrsamt können Schriften zur Thematik käuflich erworben und Bücher der Museumsbibliothek entliehen werden.